
Nach der konditionellen Leistungsprüfung im Waldstadion in Steyerberg trafen sich 60 Schiedsrichter und Ehrengäste im „Deutschen Haus“, um den letzten Jahresbericht von Dirk Bruns (53) vom FC Düdinghausen als Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses zu hören. „Für mich ist heute ein besonderer Tag“, sagte Dirk Bruns nach zehn Jahren als Kreisschiedsrichterobmann (KSO) zur Begrüßung in Steyerberg. „Danke, es ist heute deine letzte Versammlung, danke auch an euch alle, die ihr eure Freizeit als Schiedsrichter opfert“, richtete der NFV-Kreisvorsitzende Michael Brede Dankesworte an die Versammlung.
Thomas Rüdiger, Chef der Bezirksschiedsrichter, zeigte Verständnis für den Entschluss von Dirk Bruns, aus persönlichen Gründen als KSO nicht wieder zu kandieren. Rüdiger: „Es war eine sehr angenehme und loyale Zusammenarbeit mit dir, es hat gepasst.“ Werner Bollow, KSO im Nachbarkreis Diepholz, betonte den guten Schiedsrichter-Austausch zwischen den Kreisen. Dirk Bruns bedauerte in seinem Jahresbericht, dass das Fair Play der Zuschauer auf der Strecke geblieben sei. Aber auch die Schiedsrichter hätten ihre Möglichkeiten noch längst nicht ausgeschöpft.
„Nur 15 Schiedsrichter an einem Lehrabend, die Spielberichte der Schiedsrichter haben noch Luft nach oben, das muss anders werden.“ Im neuen Spieljahr wird es monatlich eine Versammlung geben, die jeweils an einem Montag im „Deutschen Haus“ in Steyerberg stattfinden wird. Scharf kritisierte Dirk Bruns die kurzfristige Rückgabe von Spielansetzungen – von 4002 Ansetzungen in diesem Spieljahr wurden 1723 Ansetzungen kurzfristig zurückgegeben. Das entspricht einem Anteil von 43 Prozent. „Viele, viele Umbesetzungen sind notwendig, danke an die Ansetzer.“

Aufsteiger in den Bezirk gibt es keine – die Leistungen reichen laut Bruns schlichtweg nicht aus. Grund zur Freude gab es aus seiner Sicht allerdings auch – der Ausbau der Talentförderung durch den Lehrausschuss entwickelt sich positiv, relativ junge Schiedsrichter wie Joshua Shebib (15) pfeifen im Bezirk. Ansetzungen, Schulungen, Leistungsprüfungen und der Besuch der Monatsversammlungen wurden von Bruns in einem Punktsystem verankert, 65 Punkte sind zu erreichen. Bruns: „Die zählen bei der Förderung unserer Schiedsrichter.“ Ein Meilenstein in seiner KSO-Tätigkeit war 2012 die Ausrichtung des 30. Jung-Schiedsrichter-Turniers des Niedersächsischen Fußballverbandes. „Ich lege mein Amt heute nieder. Alleine hätte ich zehn Jahre nicht geschafft, aber dank treuer Mitarbeiter ist mir das gelungen, es fällt mir schwer zu gehen“, sagte ein dankbarer Dirk Bruns, der aus privaten Gründen nicht wieder kandidierte.
Ton van den Born wurde in einer Tischrunde mit dem Schiedsrichterausschuss zum Nachfolger berufen. In der Arbeitstagung des Fußballkreises in Wendenborstel wird Ton van den Born (54) (VfB Stolzenau) kommissarisch bis zum nächsten Kreistag als Chef der Schiedsrichter berufen. „Ich wollte eigentlich meine Schiedsrichterklamotten in den Schrank legen und meine aktive Zeit nach 27 Jahren beenden“, sagte Tom van den Born. Es sei eine Ehre für ihn, auch nach Absprach mit seiner Familie, das Amt anzunehmen. „Lasst uns zusammen das Ding wuppen“, rief er den Schiedsrichtern, dem Kreisvorsitzenden Thomas Rüdiger und Werner Bollow zu. „Aber lasst uns ehrlich miteinander umgehen.“ Mit einem Geschenk bedacht wurden für ihre besondere Einsatzbereitschaft Gerd Boom-Melzer, Fabian Thiedemann und Max Mohrmann. Eine Urkunde für 15 Jahre Schiedsrichtertätigkeit erhielt Klaus Segelhorst.
